Weinbauverein Ergersheim
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Der Heckenwollafter

Das derzeitig einziges Vorkommen des Falters ist der Mittelwald. Sein Vorkommen scheint eine starke Bindung an eine traditionelle Mittelwaldbewirtschaftung zu haben. Die Raupen des Heckenwollafter sind an das Vorkommen der Schlehe gebunden. Weiter benötigt er lichte Waldstrukturen in wechselfeuchten Bereichen. Das Weibchen des Wollafters legt im Herbst um die 300 Eier an den Ästen von niedrigen Schlehengebüschen, bevorzugt in der Nähe einer Astgabel, in großen Gelegen ab und bedeckt sie anschließend mit Haaren des Hinterleibs, der sogenannten Afterwolle. Die auf diese Weise gut geschützten Eier überwintern.

Der Heckenwollafter gehört zu den Nachtfaltern und erreicht eine relativ große Flügelspannweite von bis zu 4,5 cm. Das namensgebende Merkmal der starken Behaarung ist bei beiden Geschlechtern gleichermaßen ausgeprägt.  Fertige Falter besitzen kein Organ zur Nahrungs-aufnahme. Der Falter fungiert nur als Fortpflanungsform. Sein Leben ist auf max. zwei Wochen begrenzt.

 

Die jungen Raupen fressen ausschließlich frisch ausge-triebene Blätter der Schlehe. Im Gegensatze zu den Faltern sind nur noch die Raupen zur Nahrungsauf-nahme im Stande.  Die Raupe durchläuft fünf Stadien.  In den letzten beiden Larvenstadien leben die dann schon großen Raupen vereinzelt. Sie  zeigen eine höhere Mobilität und fressen auch an anderen Laubgehölzen wie Weißdorn, Wildbirne oder Eiche

Die Raupen spinnen sich im Kollektiv eine Art Nest, das vor schädlichen Einflüssen schützt. Sie frennen an den sich stetig nachbildenden Jungtrieben der Pflanze. Die Raupenzeit geht von Ende April bis Juni. Die ersten drei Larvenstadien leben gesellig in Gespinsten. Ab dem vierten Raupenstadium verlassen sie das Raupengespinst.

 

Die Verpuppung erfolgt in festem, gelblichem, tönnchen-förmigem Kokons im Mai/Juni unter der Erde, um die heiße und trockene Jahreszeit.Erst im September/Oktober, wenn wieder vergleichbare Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten wie in Frühjahr herrschen, schlüpfen etwa 80% der Falter. Ein geringerer Teil der Puppen überwintert.